Warnung der Wasserwacht - Eisdecke zu dünn
Die Temperaturen verleihen derzeit den Seen im Landkreis eine Eisdecke – aber die Wasserwacht des BRK warnt ausdrücklich vor dem Betreten des Eises. Damit sie aber dennoch im Notfall eingreifen können, haben die Wasserwachten Olching und Fürstenfeldbruck eine gemeinsame Übung am Olchinger See abgehalten.

Fürstenfeldbruck, 27.01.2019 – Aus Sicht der Wasserwacht hat die schlechte Eislage auch ihr Gutes: So konnten 25 Mitglieder der Wasserwacht am Wochenende auf dem Olchinger See eine Übung durchführen, die das Retten einer eingebrochenen Person - unter realen Bedingungen - simulierte. Während der Übung ging es vor allem darum, die Möglichkeiten der Selbst- und Fremdrettung zu testen und zu vergleichen.
Dabei kamen zwei verschiedene Eisrettungsschlitten sowie eine Schleifkorbtrage zum Einsatz. Die Retter schützten sich entweder durch spezielle Überlebensanzüge oder durch Neoprenanzüge vor der eisigen Kälte des Wassers. Die im Eis eingebrochenen Opfer wurden von Tauchern gespielt.
Eisrettungsschlitten stehen der Bevölkerung an den Wasserrettungsstationen der Wasserwacht am Olching See, Pucher Meer, Mammendorf See und Germeringer See zur Verfügung.
Derzeit ist das Eis keinesfalls begehbar und hat nur eine Dicke von 3-4 cm. Um das Eis betreten zu können, sollte das sogenannte Kerneis eine Dicke von mindestens15 cm haben. Durch z.B. Schnee aufgewachsene Eisschichten dürfen dabei nicht hinzugezählt werden.
Hier auch nochmal der Hinweis, dass das die BRK Wasserwacht keine Freigabe von Eisflächen vornimmt. "Das BRK gibt generell keine Freigabe für Eisflächen heraus", so Florian Heininger, technischer Leiter der BRK Kreiswasserwacht im Landkreis. "Wir können keine 100%ige Sicherheit gewährleisten und daher können wir hierzu auch keine Auskunft geben", so Florian Heininger weiter. „Nach unserem Kenntnisstand erteilen auch die Städte und Gemeinden im Landkreis entsprechende Freigaben nicht.“ Der Hintergrund hierfür ist, dass die Dicke des Eises aufgrund von Grundwasserströmungen stark variieren kann. Eine zuverlässige Aussage über die gleichmäßige Dicke der Eisschicht ist nicht möglich.
Die ehrenamtlichen Wasserretter und die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht-Bayern sind rund um die Uhr für Notfälle auf dem Wasser und die Eisrettung mit Wasserrettern und Einsatztauchern einsatzbereit. Die beste Rettung ist aber die, die gar nicht erst benötigt wird.
Die Wasserwacht-Bayern rät dringend folgende Regeln für den Ernstfall zu beachten:
- Laut um Hilfe rufen.
- In jedem Fall vermeiden, dass man unter das Eis gerät.
- So wenig wie möglich bewegen, um möglichst wenig Körpertemperatur zu verlieren.
- Sofort Hilfe holen über die Notrufnummern 112.
- Die eingebrochene Person beruhigen.
- Nur mit Hilfe von Hilfsmitteln wie Rettungsring, Leitern (teilweise an Seen am Uferbereich vorhanden), Ästen, Abschleppseil oder ähnliche Gegenstände die zur Verfügung stehen, die eingebrochene Person absichern.
- Nur ans eisige Wasser gehen, wenn sie selbst über eine dritte Person mit einem Seil gesichert sind.
- Den Verunfallten an Land bringen, in der stabilen Seitenlage lagern und vor Kälte schützen, bis der herbeigerufene Rettungsdienst eintrifft.
Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollten besser gemieden werden, zum Schlittschuhlaufen stehen vielerorts Eislaufbahnen zur Verfügung. Wer dennoch Wintersport auf dem Eis treiben möchte, sollte grundsätzlich nur an bewachten Gewässern und nie allein auf das Eis gehen sowie auf die Warnungen der örtlichen Behörden, der lokalen Medien und Hinweis- und Verbotsschilder vor Ort achten.