kleidercontainer-header.jpg Foto: A. Zelck / DRKS
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Altkleider gehören nicht in den Müll

Altkleider gehören nicht in den Müll – denn Altkleider helfen zu helfen. Jeder Deutsche kauft pro Jahr rund 12 kg neue, modische Kleidung. Doch wohin mit der alten Kleidung? Ein Teil der gut erhaltenen Kleiderspenden geht in die Kleiderkammern des BRK. Dort wird die Kleidung sortiert, aufbereitet und weitergegeben.

Was geschieht mit der gespendeten Kleidung?

Aus den in unseren Kreisverbänden gesammelten Kleidern wird zudem  ein Katastrophenschutzlager bevorratet, um bei Bedarf nationale oder internationale Hilfe leisten zu können. Wir erwähnen hier ausdrücklich, dass aus diesem Katastrophenschutzlager zuletzt im Jahre 1998 gebrauchte Textilien in ein Katastrophengebiet geliefert wurden. Es ist heute meist effizienter, in der Nähe eines Katastrophengebietes die notwendigen Gebrauchsgüter zu kaufen und in das betroffene Gebiet zu bringen. Deshalb haben wir diese Katastrophenbevorratung in den letzten Jahren deutlich reduziert, halten jedoch einen Mindestbestand vor, um jederzeit reagieren zu können.

Dass dies so gut ist, wurde im Jahr 2015 durch den Flüchtlingsstrom bestätigt. Einzelne BRK Kreisverbände wurden mit Ware aus dem Katastrophenschutzlager unterstützt. Dem Großteil der ca. 360.000 versorgten Flüchtlinge konnte jedoch durch Spendenaktionen vor Ort mit ca. 550 t Kleidung durch unsere BRK-Helfer geholfen werden. Üblicherweise wird aber der Mindestbestand ständig ausgetauscht. Aus dem Verkauf dieser zur Katastrophenhilfe bevorrateten gebrauchten Textilien finanzieren wir soziale Projekte im Inland und Hilfsprojekte des BRK im Ausland.  Wenn Sie für Ihre Kleiderspende unsere Kleidercontainer nutzen, bitten wir Sie wirklich nur um die Abgabe von Textilien, Decken, Federbetten und Haushaltswaren wie z.B. Badtextilien, Bettwäsche oder Taschen. Schuhe sollen bitte paarweise gebündelt werden. 

Andere Gegenstände wie z.B. Matratzen, Schneidereiabfälle, nasse oder verschmutzte Ware sowie Teppiche dürfen nicht in die Container geworfen werden.

Wir betonen und verschweigen es nicht: Nicht alle abgegebenen Textilien werden in den Kleiderkammern und -läden benötigt. Wir sortieren erst einmal aus einer großen Menge Kleider den Teil aus, den wir für oben genannten Zweck benötigen. Der verbleibenden Rest (der mengenmäßig der Großteil ist) wird verkauft, um mit dem Verkaufserlös die entstandenen Sammelkosten sowie evtl. Miet- und Energiekosten für die Läden zu decken. Bleiben dann noch Gelder übrig, werden diese zur Erfüllung satzungsgemäßer Aufgaben bei Ihnen vor Ort verwendet.

Grundsätzlich versuchen die Textilhändler soviel Kleider wie möglich direkt der Wiederverwendung zuzuführen. Textilien, die für die Wiederverwendung nicht benutzt werden können, sind jedoch für den Müll viel zu schade. Sie tragen dazu bei, wertvolle Rohstoffe einzusparen. So werden aus nicht mehr verwendbaren Textilien Dämmstoffe für die Auto- und Elektroindustrie. Sie werden zu Industrieputzlappen geschnitten und sind Bestandteil bei der Herstellung neuer Teppichböden. Im günstigsten Fall wird sogar ein neuer Pullover daraus.

Von der verkauften Ware bleiben 20 % in Deutschland. Weitere 21 % bleiben im restlichen Europa, 19 % gehen nach Asien und 37 % gehen in den gesamten afrikanischen Kontinent, der Rest von 3 % geht in sonstige Länder.  Es kommen immer wieder die Vorwürfe, mit den gebrauchten Kleidern aus Europa würde die afrikanische Textilindustrie geschädigt. Dabei wird aber immer überhört, dass die afrikanische Textilindustrie leider schon logistisch überhaupt nicht in der Lage ist, die Bevölkerung mit bezahlbaren Textilien zu versorgen. Weiterhin hat  der Großteil der afrikanischen  Bevölkerung leider nicht das Geld, um sich Neuware zu kaufen und ist deshalb auf die gebrauchte Kleidung angewiesen. Dies bestätigen mittlerweile auch kritische Institute und Wissenschaftler.Durch den Gebrauchtkleidermarkt entstanden zudem viele Arbeitsplätze in Entwicklungsländern. Es werden auch dort Fahrer, Sortierer, Näher und die vielen kleinen Händler gebraucht, um die Ware zu verteilen. Viele Menschen leben von den gebrauchten Kleidern aus Europa!

Man sollte auch nicht vergessen, dass der Altkleidermarkt in Deutschland für ca. 11.000 Arbeitsplätze sorgt. Viele davon sind Arbeitsplätze für Menschen mit keiner oder geringer beruflicher Qualifikation.
Wir sind uns sicher: Weder die Kleiderspender noch die sammelnden Organisationen müssen ein schlechtes Gewissen haben! Wer seine Altkleider in unsere Container wirft, leistet eine soziale, gute Tat.