Schadhafte und verschmutzte Kleidung in die Mülltonne. Nur gut erhaltene Kleidung in den BRK-Kleiderladen!
Der BRK-Kleiderladen ist in Fürstenfeldbruck seit Jahren eine feste Institution, steht für Nachhaltigkeit und ist für alle da. Dort kann man sehr gut erhaltene Kleidung günstig kaufen und nicht selten finden Secondhand-Fans ein ausgefallenes Stück.
Aktuell gibt es sehr viel Ware.
Wegen der angespannten Situation am Altkleidermarkt und des Überangebots an Altkleidern können künftig im BRK-Kleiderladen in der Pucher Straße 18-22 pro Person nur noch drei Säcke oder ein Karton gut erhaltene Altkleidung abgegeben werden.
Eine neue EU-Richtlinie verunsichert aktuell die Bürger. Deutschland ist davon nicht betroffen, denn die Richtlinie greift nur in Ländern, in denen die Altkleider-Recyclingquote unter 20 Prozent liegt. In Deutschland werden mehr als 60 Prozent der Textilien wiederverwertet. Doch die Verunsicherung in der Bevölkerung ist trotzdem groß. Was muss in die Mülltonne? Was darf in einen Altkleider-Container? Was kann in den Kleiderladen gebracht werden? Timo Weiersmüller aus der BRK-Geschäftsstelle erklärt: „Schadhafte und verschmutzte Textilien gehören weiterhin in die Mülltonnen und nicht in einen Altkleidercontainer.“
In den BRK-Kleiderladen schafft es nur wirklich gut erhaltene und tragbare Secondhandware zum Weiterverkauf. Gute, aber aus der Mode gekommene B-Ware geht ins Ausland und nicht mehr tragbare C-Ware wird kostenpflichtig an Verwerter weitergereicht zur Herstellung von Putzlappen und Malervlies. Timo Weiersmüller erläutert:
„Unser Kleiderladen weist grundsätzlich keine Kleiderspenden ab. Wir treffen bewusst auch keine Auswahl bei der Abgabe, doch mit kaputter Ware tut man uns keinen Gefallen.“
Beim Nachsortieren stellt sich oft heraus, dass Vieles nicht mehr nutzbar ist und gegen Gebühr an einen Altkleiderentsorger weitergegeben werden muss. Auch diese stehen derzeit vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen, die zu mehreren Insolvenzen geführt haben. Das Überangebot an billig produzierter „Fast Fashion“ übersättigt den Markt und die traditionellen Absatzmärkte in Osteuropa sind weggefallen. Vor allem asiatische Wettbewerber setzen die Märkte mit ihren Überkapazitäten unter Druck, was die Preise und Margen weiter senkt.
Der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt erläutert: „Das System der Secondhand-Kleidung in unserem Kleiderladen finanziert sich derzeit noch selbst und die Landkreis-Bürgerinnen und Bürger können zu attraktiven Preisen Kleidung erwerben. Der Kleiderladen ist ein fester Bestandteil des BRK und trägt auf hohem Niveau zur Nachhaltigkeit bei. Sollten wir künftig Entsorgungskosten für nicht mehr verwertbare Altkleider selbst tragen müssen, wäre die Wirtschaftlichkeit des möglicherweise in Gefahr.“