Helfer vor Ort in Türkenfeld kommt
Die Einführung eines Helfers vor Ort in Türkenfeld rückt in greifbare Nähe, wie Gemeinde und Bayerisches Rotes Kreuz mitteilen. Den Grundstein für das Projekt legen dabei über 30 Ehrenamtliche, die sich bereit erklärt haben, diesen so wichtigen Dienst zu übernehmen. Finanziert und getragen wird die Einrichtung durch den Kreisverband Fürstenfeldbruck des Bayerischen Roten Kreuzes. Die Gemeinde stellt die erforderlichen Räumlichkeiten und finanziert einen Teil zusätzlicher Ausrüstungsgegenstände.

„Da haben sich zwei gefunden“, so Bürgermeister Emanuel Staffler auf die Frage hin, wie die Partnerschaft zwischen Rotem Kreuz und der Gemeinde zustande kam. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Kommandanten der Zankenhausener Feuerwehr und aktivem BRK Bereitschaftsmitglied in Türkenfeld, Christopher Merz, hatte der Rathaus-Chef im Herbst 2020 einen Aufruf gestartet. Ziel war es, genügend Ehrenamtliche für das Projekt zu finden. Dies ist gelungen. Über 30 Personen - einige davon mit umfangreichen medizinischen Vorkenntnissen – haben sich bereit erklärt, mitzuarbeiten. Warum? Gerade in medizinisch kritischen Situationen zählt jede Sekunde. Muss dann der Rettungswagen bzw. Notarzt (z. B. weil er gerade anderweitig im Einsatz ist) eine längere Anfahrtszeit einplanen, kann es sprichwörtlich „eng“ werden.
Durch den Aufruf der Gemeinde wurde auch der Kreisverband Fürstenfeldbruck des Bayerischen Roten Kreuzes auf das Projekt aufmerksam. „Da war es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir die Unterstützung durch das Roten Kreuz anbieten. Wir sind ja ohnehin in Türkenfeld bereits mit einer Rettungswache und einer ehrenamtlichen Sanitätsbereitschaft engagiert“ sagt Andreas Magg, Kreisvorsitzender des Roten Kreuz im Landkreis Fürstenfeldbruck. „In Türkenfeld unterstützen uns seit vielen Jahren Bürger*innen mit Spendengeldern. Mich freut es besonders, diese so sichtbar zum Wohle der Türkenfelder Bürger*innen verwenden zu können“.
Bürgermeister Staffler freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz. Um den „Helfern vor Ort“ eine Heimat zu geben, wird die Gemeinde im Untergeschoss des Kindergarten Sumsemann Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Diese werden heute bereits durch Ehrenamtliche des Roten Kreuzes genutzt. Darüber hinaus greift die Gemeinde den Wunsch einiger Bürger*innen auf und wird einen Teil der Spendengelder aus dem „Türkenfeld-hilft-Fonds“ für zusätzliche Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung stellen.
Voraussetzung für den erfolgreichen Start des Projekts ist noch die formale Genehmigung durch den Rettungszweckverband. Diese soll vsl. im Februar erfolgen. Geplant ist, ab dem Herbst 2021 den Dienst in Betrieb zu nehmen. Eine Fahrzeugbestellung durch das Rote Kreuz wurde bereits auf den Weg gebracht.
Was ist ein „Helfer vor Ort“?
Helfer vor Ort sind entsprechend für diesen Einsatz gut ausgebildete, erfahrene Mitglieder der BRK-Bereitschaften, die bei Notfällen von der Integrierten Leitstellen zusätzlich zu dem entsprechenden Rettungsmittel gerufen werden, um die Primärversorgung „vor Ort“ durchzuführen.
Wann kommen die „Helfer vor Ort“ zum Einsatz?
Die Helfer vor Ort kommen immer dann zum Einsatz, wenn die ehrenamtlichen Helfer*innen den Ort eines Notfalls schneller erreichen können als der Rettungsdienst oder aber, wenn das nächste Rettungsfahrzeug noch im Einsatz ist. Die Ehrenamtlichen übernehmen die Versorgung des Patienten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Sie führen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch und betreuen die Patienten. Dabei steht jedem Helfer vor Ort eine komplette Notfallausrüstung zur Verfügung, die unter anderem ein Blutdruck- sowie Blutzuckermessgerät, Verband- und Beatmungsmaterial sowie einen Defibrillator enthält. Der Helfer vor Ort kann den Rettungsdienst nicht ersetzen. Er kann ihn jedoch sinnvoll ergänzen.